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Rechtsanwalt István Cocron

Beiträge

Vor- und Nachteile der Testamentsvollstreckung

In der juristischen Praxis zeigt sich oft, dass durch die Ernennung eines Testamentsvollstreckers zahlreiche Konflikte unter Erben hätten vermieden werden können. Ein Erblasser kann durch die Bestimmung eines Testamentsvollstreckers im Testament den Ablauf der Erbfolge präzise steuern und Streitigkeiten vorbeugen. Ob die Vorteile oder Nachteile der Testamentsvollstreckung im konkreten Fall überwiegen, hängt von der jeweiligen Situation ab und sollte daher gut abgewogen werden. Die grundsätzlichen Vor- und Nachteile lassen sich folgendermaßen zusammenfassen: 1. Vorteile der Testamentsvollstreckung Ein wesentlicher Vorteil ist die Möglichkeit, den eigenen Willen auch über den Tod hinaus durchzusetzen. So kann der Erblasser beispielsweise die Teilung des Erbes für

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Voraussetzungen für die Erbteilungsklage

​1. Teilungsreife des Nachlasses: Der Nachlass muss teilungsreif sein. Das bedeutet, dass alle Nachlassverbindlichkeiten wie Beerdigungskosten und Schulden beglichen sein müssen und die Nachlassgegenstände teilbar sein müssen. Bei Barvermögen ist dies einfach, bei Immobilien oft schwieriger, da diese in der Regel über eine Teilungsversteigerung veräußert werden müssen. Auch bewegliche Gegenstände wie Schmuck oder Münzen müssen vorher verkauft werden. ​2. Kein Ausschluss der Teilung durch den Erblasser oder das Gesetz: Eine Klage ist unzulässig, wenn der Erblasser ein Teilungsverbot verfügt oder in einem Testament festgelegt hat, welche Erben welche Nachlassgegenstände erhalten sollen. Zudem müssen alle Erben feststehen, d.h. es darf nicht mit

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Wann wird der Pflichtteilsanspruch fällig?

Der Pflichtteilsanspruch wird sofort mit dem Tod des Erblassers fällig. Ab diesem Zeitpunkt ist er vererblich und übertragbar. Der Pflichtteilsberechtigte kann sowohl die Zahlung des Pflichtteils als auch die Erteilung der erforderlichen Auskünfte sofort verlangen. Er braucht die Auseinandersetzung des Nachlasses unter den Miterben nicht abzuwarten. Verzögert der Erbe die Auskunftserteilung oder die Auszahlung des Pflichtteils, kann der Pflichtteilsberechtigte Verzugszinsen geltend machen. Besteht der Nachlass überwiegend aus Immobilien oder einem Unternehmen, kann der Erbe gezwungen sein, diese Vermögenswerte zu veräußern, um den Pflichtteilsanspruch zu erfüllen.“In Ausnahmefällen kann der Erbe jedoch eine Stundung des Pflichtteils verlangen, wenn die sofortige Erfüllung aufgrund der Art der Nachlassgegenstände eine unzumutbare Härte darstellen würde“,

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Warum das Sylter Testament eine bessere Option sein kann

Viele Ehepaare wählen das Berliner Testament, aber das ist nicht immer die beste Lösung und kann sogar zu finanziellen Nachteilen führen. Wann ist das Sylter Testament möglicherweise die bessere Wahl? In den meisten Fällen wollen Ehepartner sicherstellen, dass der überlebende Partner finanziell abgesichert ist. Das Berliner Testament ist eine gängige Methode dafür, denn hier erbt der Ehepartner zuerst das gesamte Vermögen, während die Kinder erst nach dem Tod beider Elternteile ihren Anteil erhalten. „Doch auch wenn das Berliner Testament weit verbreitet ist, ist es nicht für alle Ehepaare ideal und kann unter Umständen zu finanziellen Nachteilen führen. Deshalb lohnt es sich,

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Was ist eine Erbauseinandersetzungs- oder Teilungsklage?

Die Erbauseinandersetzungsklage, auch Teilungsklage oder Erbteilungsklage genannt, ist ein rechtliches Mittel, wenn sich eine Erbengemeinschaft nicht über die Aufteilung des Nachlasses einigen kann. Dies ist häufig der Fall, wenn mehrere Erben beteiligt sind und der Nachlass Vermögenswerte wie Immobilien enthält, die nicht einfach aufgeteilt werden können. Hat der Erblasser keine klare Regelung getroffen, müssen sich die Erben untereinander einigen, was oft durch alte Konflikte, Neid oder Missgunst erschwert wird. Zweck und Ablauf des Verfahrens Nach den erbrechtlichen Vorschriften des BGB kann jeder Miterbe die Teilung des Nachlasses gerichtlich erzwingen. „Das Gericht entscheidet auf der Grundlage eines vorgelegten Teilungsplans, wie die Nachlassgegenstände zu

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Was tun, wenn der Aufenthalt eines Miterben unbekannt ist?

Immer wieder kommt es vor, dass ein Erbfall eintritt und der Aufenthalt eines oder mehrerer Miterben unbekannt ist. Da das deutsche Erbrecht vorsieht, dass die Abwicklung eines Nachlasses durch alle Erben gemeinschaftlich erfolgt, stehen die bekannten Erben oft vor erheblichen Schwierigkeiten. Zwar kann ein einzelner Erbe einen Erbschein beantragen, der seine Rechtsstellung nachweist. Wenn es aber um die Auseinandersetzung und Verteilung des Nachlasses geht, wird der unbekannte Miterbe zu einem echten Problem. Mehrere Miterben können nur gemeinschaftlich über Nachlassgegenstände verfügen. So bedarf beispielsweise die Auflösung eines Nachlasskontos oder der Verkauf einer Immobilie der Zustimmung aller Miterben. Ist jedoch ein Miterbe bereits vor Jahren ins Ausland ausgewandert

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Wenn es kein Testament gibt: Gesetzliche Erbfolge und Konfliktvermeidung

Was passiert, wenn kein gültiges Testament existiert? Oft entsteht eine Erbengemeinschaft, was Konfliktpotenzial birgt. Dieser Artikel beleuchtet die gesetzliche Erbfolge und zeigt auf, wie Streitigkeiten unter Erben vermieden werden können. Im Volksmund heißt es: „Sobald es etwas zu erben gibt, erkennt man den wahren Charakter der Menschen.“ Ohne gültiges Testament greift die gesetzliche Erbfolge, die im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) geregelt ist. In der Praxis jedoch führt die Verteilung des Nachlasses oft zu Auseinandersetzungen, insbesondere bei Patchworkfamilien, unehelichen Kindern oder komplexen Familienverhältnissen. Erben mehrere Personen gemeinsam, entsteht eine Erbengemeinschaft, in der häufig Uneinigkeit darüber herrscht, wie wertvolle Gegenstände oder Vermögenswerte verteilt werden

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Wer übernimmt meine Schulden nach meinem Tod?

Zum Erbe gehören nicht nur Vermögenswerte, sondern auch Schulden. Wer erbt, sollte sich frühzeitig informieren, um finanzielle Risiken zu vermeiden. Wenn jemand stirbt, verschwinden die Schulden nicht automatisch, sondern werden Teil des Nachlasses und können auf die Erben übergehen. Eine Erbschaft kann also nicht nur Vermögen wie Bargeld, Wertpapiere oder Schmuck umfassen, sondern auch Verbindlichkeiten. Übergang der Schulden auf Erben Grundsätzlich gehen Vermögen und Schulden im Zuge der Universalsukzession auf die Erben über. Das bedeutet, die Erben übernehmen nicht nur das Vermögen, sondern auch die Schulden des Verstorbenen. Zu den typischen Schulden, die vererbt werden können, zählen: ​•​Offene Rechnungen und Mietverbindlichkeiten

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Wie können Pflichtteilsansprüche geltend gemacht werden, wenn die Anschrift des Erben unbekannt ist?

Um Pflichtteilsansprüche verjährungshemmend geltend zu machen, wenn die Anschrift des Erben unbekannt ist, kann ein Nachlasspfleger bestellt werden. Das Nachlassgericht hat in solchen Fällen die Aufgabe, den Nachlass zu sichern. Dazu kann es einen Nachlasspfleger bestellen, insbesondere wenn der Erbe unbekannt ist oder unklar ist, ob er die Erbschaft angenommen hat. Der Nachlasspfleger vertritt dann die Interessen des Pflichtteilsberechtigten und ergreift die notwendigen Maßnahmen, um den Pflichtteilsanspruchdurchzusetzen. “Die Bestellung und die entsprechenden Sicherungsmaßnahmen erfolgen durch das Nachlassgericht” erklärt Rechtsanwalt István Cocron. Darüber hinaus kann das Nachlassgericht eine öffentliche Aufgebotsverfügung erlassen. Diese Maßnahme dient dazu, den Kreis der möglichen Erben zu klären und die Erteilung eines Erbscheins zu ermöglichen.

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Fiskalerbrecht: Rechte des Staates im Erbfall

Das Erbrecht ist ein vielschichtiges Rechtsgebiet, das zahlreiche Menschen betrifft. In Deutschland wird es durch das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) geregelt. Eine zentrale Frage dabei ist, welche Ansprüche der Staat im Rahmen eines Erbfalls geltend machen kann. Die gesetzliche Erbfolge Die gesetzliche Erbfolge greift, wenn kein Testament oder Erbvertrag vorhanden ist. Das BGB teilt die Erben in unterschiedliche Ordnungen ein: „Innerhalb der jeweiligen Ordnung erben die näheren Verwandten zuerst. Gibt es keine Erben oder lehnen alle die Erbschaft ab, tritt der Staat als gesetzlicher Erbe ein“ erklärt Rechtsanwalt István Cocron. Die Erbschaftssteuer Die Erbschaftssteuer betrifft den Wert des Nachlasses und wird durch

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Freibeträge bei Erbschaft- und Schenkungsteuer meist identisch

Wer frühzeitig damit beginnt, sein Vermögen auf künftige Erben zu übertragen, kann größere Beträge steuerfrei weitergeben. Der persönliche Freibetrag ist dabei in den meisten Fällen gleich hoch. Bis zu diesem Betrag fällt für den Begünstigten keine Erbschaft- oder Schenkungsteuer an. Eine Ausnahme gibt es jedoch für Eltern und Großeltern: Ihr Freibetrag liegt bei der Erbschaftsteuer bei 100.000 Euro, während er bei der Schenkungsteuer nur 20.000 Euro beträgt. „Grundsätzlich gilt: Je enger das verwandtschaftliche Verhältnis zwischen Erblasser oder Schenker und dem Empfänger ist, desto höher ist der Freibetrag“ so Rechtsanwalt István Cocron.

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Enterbung: Gründe, Konsequenzen und rechtliche Optionen

Jeder Mensch hat das Recht, frei zu entscheiden, wer sein Vermögen nach seinem Tod erben soll – und wer nicht. Möchte ein Erblasser einen Angehörigen von der Erbfolge ausschließen, erfolgt dies durch eine Enterbung. Was eine Enterbung genau bedeutet, wie sie funktioniert und welche Möglichkeiten es gibt, sich gegen eine Enterbung zu wehren, erfahren Sie hier.

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