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Rechtsanwalt István Cocron

Beiträge

Zinsgünstige Darlehen innerhalb der Familie: Steuerliche Risiken vermeiden

Angesichts steigender Kreditzinsen suchen viele Menschen in Berlin nach alternativen Finanzierungslösungen. Besonders beliebt sind Darlehen innerhalb der Familie, die oft zu besonders niedrigen oder sogar zinslosen Konditionen vergeben werden. Doch Vorsicht: Diese Form der Finanzierung kann unerwartete steuerliche Folgen nach sich ziehen. Ein aktuelles Urteil des Bundesfinanzhofs (BFH) bietet wichtige Hinweise für eine steuerlich korrekte Gestaltung solcher Familienkredite. Wann greift die Schenkungsteuer bei Familiendarlehen? Damit zinsgünstige oder zinslose Kredite innerhalb der Familie nicht zu einer unerwarteten Steuerbelastung führen, sind einige steuerliche Grundregeln zu beachten: 🔹 Ein Zinsvorteil wird vom Finanzamt als potenzielle Schenkung gewertet.🔹 Die Berechnung der Steuerlast hängt von der

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Testamentsvollstreckung: Was ist das und warum ist sie sinnvoll?

“Die Testamentsvollstreckung ist ein bewährtes Instrument im deutschen Erbrecht, um den letzten Willen des Erblassers effizient und rechtssicher umzusetzen. Sie eignet sich insbesondere für komplexe Nachlässe oder zur Vermeidung von Streitigkeiten unter den Erben.” In diesem Beitrag erklären wir, was eine Testamentsvollstreckung ist, welche Aufgaben ein Testamentsvollstrecker übernimmt und welche Vorteile sie bietet. Was ist eine Testamentsvollstreckung? Die Testamentsvollstreckung ist eine juristische Anordnung, die der Erblasser in seinem Testament festlegt. Dabei wird eine Person, der sogenannte Testamentsvollstrecker, damit beauftragt, den Nachlass zu verwalten und den letzten Willen des Erblassers umzusetzen. Ziel ist es, die Nachlassabwicklung zu strukturieren und Konflikte unter den

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Ist ein Verzicht auf den Pflichtteil möglich?

Pflichtteilsverzicht: Was ist das und wann ist er wirksam? Ein Pflichtteilsverzicht kann ein zentrales Instrument bei der Nachlassgestaltung sein. Doch viele Menschen fragen sich: Was genau ist ein Pflichtteilsverzicht, und welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit er rechtswirksam ist? In diesem Beitrag erklären wir die wichtigsten Aspekte und gehen dabei auf die relevanten rechtlichen Rahmenbedingungen ein. Der Pflichtteilsverzicht ist eine vertragliche Regelung zwischen einem potenziellen Erblasser und einem Pflichtteilsberechtigten, bei der Letzterer darauf verzichtet, nach dem Tod des Erblassers einen Pflichtteil geltend zu machen. Dies kann für den Erblasser von Vorteil sein, da er dadurch mehr Gestaltungsspielraum bei der Nachlassregelung erhält.Der

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OLG Naumburg, Urteil vom 13.06.2024: Auskunftsansprüche zwischen Miterben – Was bedeutet das für Sie?

Wenn ein geliebter Mensch verstirbt, hinterlässt er oft nicht nur Erinnerungen, sondern auch Vermögenswerte, die auf die Erben verteilt werden müssen. Das kann jedoch zu Streitigkeiten führen – vor allem dann, wenn es um den Nachlass und mögliche frühere Schenkungen des Verstorbenen geht. In diesem Beitrag beleuchten wir anhand eines aktuellen Urteils des Oberlandesgerichts (OLG) Naumburg, welche Auskunftsansprüche Miterben haben und wo die Grenzen liegen. Wann haben Miterben Anspruch auf Auskunft? Ein zentraler Punkt bei Erbauseinandersetzungen ist der Anspruch auf Auskunft. Das Bürgerliche Gesetzbuch (BGB) regelt in § 2027, dass ein Miterbe vom Erbschaftsbesitzer Auskunft über den Bestand des Nachlasses verlangen

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Behindertentestament: Vermögen sichern und Sozialleistungen schützen

Erbt ein behindertes Kind, kann das Vermögen auf Sozialleistungen angerechnet werden, sodass es dem Kind nicht wirklich zugutekommt. Mit einem Behindertentestament lässt sich dies vermeiden. Wie ein Behindertentestament das Vermögen schützt Eltern von behinderten Kindern möchten sicherstellen, dass ihr Kind auch nach ihrem Tod gut versorgt ist. Ein Behindertentestament ermöglicht es, das Kind finanziell abzusichern, ohne dass es seinen Anspruch auf staatliche Unterstützung verliert. So bleibt das geerbte Vermögen geschützt und wird optimal genutzt. Wichtige Aspekte des Behindertentestaments ​•​Testamentsvollstreckung: Um das Vermögen vor dem Zugriff des Staates zu schützen, sollte eine lebenslange Testamentsvollstreckung im Testament angeordnet werden. Ein Testamentsvollstrecker verwaltet das

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Bestattungskosten

„Nichts ist umsonst, nicht einmal der Tod“, so besagt es ein Sprichwort. Tatsächlich können Bestattungen hohe Kosten verursachen. Selbst eine „schlichte Beerdigung“ kostet bis zu 4.000 Euro, während die durchschnittlichen Bestattungskosten etwa 5.000 Euro betragen. Auch Beträge von 10.000 Euro und mehr sind keine Seltenheit. Die Kosten unterscheiden sich je nach Art der Bestattung, Ausgestaltung und Region. Dabei fallen insbesondere folgende Kostenpunkte an:  • Gebühren für den Bestattungsunternehmer • kommunale Abgaben (Grabnutzungsgebühren und Bestattungsgebühren) • Kosten für die Pflege des Grabes. Zusätzlich entstehen oft private Ausgaben für Trauerkleidung, Todesanzeigen, Blumenschmuck und Kränze sowie für die Bewirtung der Trauergäste. Übernahme der Bestattungskosten durch die Erben Nach dem

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Das Berliner Testament: So sichern Sie Ihr Erbe und vermeiden Erbstreitigkeiten

Viele Menschen, insbesondere im fortgeschrittenen Alter, fragen sich, wer einmal ihr Vermögen erben soll. Wenn kein Testament vorliegt, gilt die gesetzliche Erbfolge, wonach der Ehepartner in der Regel die Hälfte des Nachlasses erhält und die Kinder den verbleibenden Teil unter sich aufteilen. Doch nicht alle sind mit dieser Regelung einverstanden. In solchen Fällen kann ein Berliner Testament klare Verhältnisse schaffen. “Hier erklären wir, worum es sich bei diesem Testament handelt, welche Vor- und Nachteile es bietet und wie es sich auf die Kinder auswirkt” so Rechtsanwalt István Cocron. Was ist das Berliner Testament? Das Berliner Testament, auch bekannt als Ehegattentestament, ist eine spezielle Form

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Das sind die Änderungen im Erbschaftsteuergesetz

Schenkungstatbestand: Der Bundesfinanzhof lässt weiterhin zahlreiche praxisrelevante Fragen unbeantwortet. Der Sachverhalt basiert auf einer Erbauseinandersetzung. Frankfurt. Mit Paragraf 7 Absatz 8 hat der Gesetzgeber im Erbschaftsteuergesetz einen Tatbestand geschaffen, der darauf abzielt, die als Lücke empfundene Werterhöhung von Anteilen an Kapitalgesellschaften durch Zuwendungen an deren Vermögen steuerlich zu erfassen. Besonders umstritten ist dabei die Situation, in der ein Gesellschafter einer Kapitalgesellschaft Vermögen zuführt, ohne eine angemessene oder gar keine Gegenleistung zu erhalten – eine sogenannte disquotale Einlage. Der Gesetzestext ist dabei bewusst weit gefasst formuliert. Demnach gilt auch die Wertsteigerung von Anteilen an einer Kapitalgesellschaft, die eine direkt oder indirekt beteiligte

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Der Totenschein: Was Sie wissen sollten

Der Totenschein, auch als Todesbescheinigung oder Leichenschauschein bekannt, ist ein unverzichtbares Dokument, das die Feststellung des Todes sowie die Todesursache einer verstorbenen Person bestätigt. Ohne diesen Nachweis kann weder eine Sterbeurkunde ausgestellt noch eine Bestattung durchgeführt werden. Was ist ein Totenschein? Ein Totenschein ist eine amtliche Urkunde, die von einer Ärztin oder einem Arzt nach dem Tod einer Person ausgestellt wird. Er enthält sowohl persönliche Daten der verstorbenen Person als auch Angaben zur Todesart und Todesursache. Voraussetzung für die Ausstellung ist eine gründliche Untersuchung der verstorbenen Person, die sogenannte Leichenschau, bei der alle relevanten Details dokumentiert werden. Wann wird der Totenschein

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Die Güterstandsschaukel: Steueroptimierte Vermögensübertragung zwischen Ehepartnern

Was versteht man unter der Güterstandsschaukel? Bei einer Güterstandsschaukel wird zunächst die Zugewinngemeinschaft durch einen notariellen Ehevertrag in eine Gütertrennung umgewandelt und anschließend wieder in die ursprüngliche Zugewinngemeinschaft zurückgeführt. Zweck der Güterstandsschaukel Dieses Verfahren dient der steuerlich optimierten Übertragung von Vermögen zwischen Ehegatten, insbesondere dann, wenn ein Partner deutlich mehr Vermögen während der Ehe aufgebaut hat. In einer Zugewinngemeinschaft bleibt grundsätzlich das Vermögen getrennt, und ein Ausgleich erfolgt nur bei Scheidung oder Tod. Möchte man jedoch Vermögen steuerfrei übertragen, ohne die Ehe zu beenden, wäre normalerweise eine Schenkung erforderlich, die jedoch einen Freibetrag von 500.000 € pro Ehegatten vorsieht. Höhere Beträge würden Schenkungssteuer auslösen. Steuerlich

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Die Kunst der Testamentsauslegung: Herausforderungen und Lösungsansätze für die Praxis

Ja Die Auslegung von Testamenten gehört zu den anspruchsvollsten Aufgaben des Erbrechts. Der Richter steht vor der Herausforderung, den tatsächlichen Willen des Erblassers zu ermitteln, der in der letztwilligen Verfügung oft nur undeutlich oder indirekt zum Ausdruck kommt. Gleichzeitig gilt es, diesen Willen mit den strengen gesetzlichen Vorgaben und Formvorschriften des Erbrechts in Einklang zu bringen. Besonders problematisch wird es, wenn Testamente Regelungslücken enthalten oder Begriffe wie „gleichzeitiger Tod“ mehrdeutig interpretiert werden können. Der vorliegende Beitrag beleuchtet typische Problemfelder wie Katastrophenklauseln und vergessene Erbeinsetzungen und zeigt praxisorientierte Ansätze zur Bewältigung dieser Herausforderungen auf. Zweck und Grundlagen der Testamentsauslegung Die Hauptaufgabe des

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Die Ordnung der Erben: Wer erbt wann und wie viel?

Jeder kann seine Erben selbst bestimmen. Stirbt jedoch jemand ohne Testament oder Erbvertrag, bestimmt das Gesetz die Erbfolge. Das ist in Deutschland häufig der Fall: Laut einer YouGov-Umfrage vom August 2022 haben rund 66 Prozent der Deutschen kein Testament. In rund zwei Dritteln aller Todesfälle regelt also die gesetzliche Erbfolge, wer das Vermögen erhält. Wir erklären, wie du herausfindest, wer in deiner Familie nach der gesetzlichen Erbfolge erbt. Wie funktioniert das Erbrecht?  Die Verteilung des Erbes richtet sich nach dem Verwandtschaftsgrad: Zuerst erben Kinder und Enkelkinder, dann entferntere Verwandte wie Geschwister oder Nichten und Neffen. Nähere Verwandte schließen entferntere Verwandte von

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