Höhe des Pflichtteils bei Enterbung und Durchsetzung eines Pflichtteilanspruchs – Prozessfinanzierung oder Forderungsverkauf?

Wenn ein geliebter Mensch verstirbt, stellt sich schnell die Frage: Wer erbt? Das deutsche Erbrecht regelt diese Frage umfassend, insbesondere durch die gesetzliche Erbfolge. Doch was passiert, wenn ein Testament existiert und jemand enterbt wurde? In diesem Beitrag erklären wir die Grundlagen der gesetzlichen Erbfolge, die Rechte enterbter Erben und wie der Pflichtteil geltend gemacht werden kann. Die gesetzliche Erbfolge: Wer erbt ohne Testament? Das deutsche Erbrecht sieht vor, dass ohne Testament oder Erbvertrag die gesetzliche Erbfolge greift. Diese basiert auf dem Verwandtschaftsgrad zum Verstorbenen (dem sogenannten Erblasser). Erben erster Ordnung sind die Abkömmlinge des Erblassers, also Kinder, Enkel und Urenkel. Sie haben Vorrang vor allen anderen Verwandten. Existieren keine Verwandten erster Ordnung, kommen Erben zweiter Ordnung zum Zug. Dazu gehören die Eltern des Erblassers sowie deren Nachkommen, also Geschwister, Nichten und Neffen. Erben dritter Ordnung sind Großeltern und deren Nachkommen (Tanten, Onkel, Cousins, Cousinen). Wichtig: Innerhalb einer Ordnung schließen nähere Verwandte entferntere aus. Beispielsweise erben Enkel nur, wenn das Kind des Erblassers bereits verstorben ist. Das Erbrecht des Ehegatten Auch der Ehepartner hat ein gesetzliches Erbrecht, obwohl er nicht mit dem Erblasser verwandt ist. Die Höhe des Erbteils hängt von der Erbordnung und dem ehelichen Güterstand ab. Enterbung und Pflichtteil: Was steht mir zu? Ein Testament kann die gesetzliche Erbfolge ändern. Doch selbst wer enterbt wurde, geht nicht zwingend leer aus. Das Gesetz gewährt nächsten Angehörigen einen Pflichtteil, der die Hälfte des gesetzlichen Erbteils beträgt. Anspruchsberechtigt sind: Wie mache ich den Pflichtteil geltend? Der Pflichtteil ist ein Geldanspruch, kein Anspruch auf bestimmte Gegenstände des Nachlasses. Um ihn geltend zu machen, sollten Sie wie folgt vorgehen: Falls der Erbe nicht kooperiert, können Sie Ihren Anspruch gerichtlich durchsetzen. Hierbei unterstützen unsere Kooperationsanwälte – die Kosten übernehmen wir. Möchten Sie den Pflichtteil nicht selbst gerichtlichen Durchsetzen, ist auch der Verkauf der Forderung möglich. Die Sofortkauf-Option bietet Ihnen die Möglichkeit ohne Risiko Ihren Anspruch sofort zu Geld zu machen. „Viele enterbte Angehörige scheuen sich, ihren Pflichtteil einzufordern. Doch der Pflichtteil ist ein gesetzlich garantierter Anspruch, der Ihnen zusteht. “ Rechtsanwalt Friedrich Albrecht Lösener Prozessfinanzierung: Ihr Recht ohne Risiko durchsetzen Die Durchsetzung des Pflichtteils kann kostspielig sein, insbesondere wenn gerichtliche Schritte notwendig werden. Für enterbte Erben bietet sich die Möglichkeit der Prozessfinanzierung. Dabei übernimmt ein externer Finanzierer die Kosten für Anwalt und Gericht. Im Erfolgsfall erhält dieser einen Anteil des erstrittenen Betrags. Fazit: Ihre Rechte als Erbe oder Enterbter Die gesetzliche Erbfolge regelt klar, wer erbt, wenn kein Testament vorliegt. Doch auch bei Enterbung durch Testament bleiben Pflichtteilsansprüche gewahrt. Die Geltendmachung dieser Rechte erfordert oft juristische Unterstützung. Wir stehen Ihnen dabei zur Seite und helfen Ihnen, Ihren Anspruch effizient und erfolgreich durchzusetzen. Kontaktieren Sie uns jetzt für eine kostenlose individuelle Beratung durch einen Rechtsanwalt aus unserem Kooperationsnetzwerk. Wir übernehmen die Kosten für die Beratung und das weitere Vorgehen.
Erbschaftssteuer bei Enterbung und Pflichtteilsanspruch: Was Erben zur Besteuerung wissen müssen
Die Nachricht einer Enterbung trifft viele Erben hart und manchmal überraschend. Doch auch ohne direkte Berücksichtigung im Testament haben enterbte Personen Anspruch auf einen Pflichtteil – ein Mindestanteil am Nachlass, der gesetzlich geschützt ist. Besonders interessant: Der Pflichtteilsanspruch ist nicht nur rechtlich, sondern auch steuerlich relevant. Im Folgenden geben wir Ihnen einen Überblick über die wichtigsten Punkte und zeigen, wie eine juristische Beratung und Prozessfinanzierung helfen können. Enterbung und Pflichtteil Das deutsche Erbrecht gewährleistet, dass nächste Angehörige wie Kinder oder Ehepartner selbst im Fall einer Enterbung nicht leer ausgehen. Nach den Regelungen der §§ 2303 ff. BGB steht enterbten Pflichtteilsberechtigten ein Geldanspruch gegen die Erben zu, der der Hälfte des gesetzlichen Erbteils entspricht. Erbschaftssteuer und Pflichtteil: Was wird besteuert? Der Pflichtteilsanspruch ist steuerlich als Erwerb anzusehen (§ 3 Abs. 1 Nr. 1 ErbStG). Das bedeutet, dass er ebenso wie eine reguläre Erbschaft der Erbschaftssteuer unterliegt. Dabei gelten die Steuerklassen und Freibeträge gemäß § 15 ErbStG: Ehegatte 500.000,- € Kinder (oder Enkelkind bei vorverstorbenem Kind) je 400.000,- € Enkelkinder je 200.000,- € Andere Personen der Steuerklasse I je 100.000,- € Andere Personen der Steuerklasse II oder III je 20.000,- € Dem überlebenden Ehegatten sowie Kindern unter 27 Jahren wird zusätzlich ein besonderer Versorgungsfreibetrag gewährt. Dieser beträgt: Die Erbschaftsteuer wird nach folgenden Steuersätzen erhoben: Wert steuerpflichtiger Erwerb Besteuerung Steuerklasse I Besteuerung Steuerklasse II Besteuerung Steuerklasse III bis 75.000,- € 7 % 15 % 30 % bis 300.000,- € 11 % 20 % 30 % bis 600.000,- € 15 % 25 % 30 % bis 6000.000,- € 19 % 30 % 30 % bis 13.000.000,- € 23 % 35 % 50 % 26.000.000,- € 27 % 40 % 50 % über 26.000.000,- € 30 % 43 % 50 % Immobilien und der Pflichtteil: Häufig besteht der Nachlass zu großen Teilen aus Immobilien. Diese werden bei der Berechnung des Pflichtteils nach dem Verkehrswert bewertet. Gerade bei vermieteten Immobilien oder Mehrfamilienhäusern können komplexe Bewertungsverfahren notwendig sein, die eine anwaltliche Beratung unverzichtbar machen. Steuerlicher Vorteil: Die Geltendmachung des Pflichtteils kann auch steuerliche Vorteile mit sich bringen. Kosten, die im Zusammenhang mit der Realisierung des Pflichtteils entstehen, wie Anwalts- und Gerichtskosten, können als Nachlassverbindlichkeiten von der Erbschaftssteuer abgezogen werden (§ 10 Abs. 5 Nr. 3 ErbStG). Prozessfinanzierung: Zugang zu Ihrem Recht ohne Kostenrisiko Für viele enterbte Personen stellt die Durchsetzung ihres Pflichtteilsanspruchs eine finanzielle Hürde dar. Hier kann eine Prozessfinanzierung Abhilfe schaffen. Dabei übernimmt ein externer Finanzierer die Kosten für Anwalt und Gericht. (Nur) im Erfolgsfall erhält der Finanzierer einen prozentualen Anteil des erstrittenen Betrags. Steuerliche Vorteile durch Prozessfinanzierung: Wird der Pflichtteilsanspruch mithilfe einer Prozessfinanzierung durchgesetzt, können die entstandenen Kosten unter Umständen ebenfalls als Nachlassverbindlichkeiten geltend gemacht werden. Dies kann die steuerliche Belastung des Pflichtteils erheblich reduzieren und Sie profitieren doppelt. Fazit: Nutzen Sie die kostenlose und unverbindliche Erstberatung! Die Durchsetzung eines Pflichtteilsanspruchs erfordert nicht nur juristisches Know-how, sondern auch eine genaue Kenntnis der steuerlichen Regelungen. Eine fundierte Beratung durch einen erfahrenen Rechtsanwalt hilft Ihnen, Ihre Ansprüche optimal durchzusetzen und steuerliche Vorteile zu nutzen. Die Durchsetzung eines Pflichtteilsanspruchs erfordert nicht nur juristisches Know-how, sondern auch eine genaue Kenntnis der steuerlichen Regelungen. Eine fundierte Beratung durch einen erfahrenen Rechtsanwalt hilft Ihnen, Ihre Ansprüche optimal durchzusetzen und steuerliche Vorteile zu nutzen. Rechtsanwalt Friedrich Albrecht Lösener bringt es auf den Punkt: “Die Durchsetzung eines Pflichtteilsanspruchs ist Ihr gutes Recht. Mit einer strategischen Planung und gegebenenfalls der Nutzung einer Prozessfinanzierung können Sie Ihr Recht ohne unnötige finanzielle Risiken durchsetzen.” Rechtsanwalt Friedrich Albrecht Lösener Kontaktieren Sie uns jetzt für eine kostenlose individuelle Beratung durch einen Rechtsanwalt aus unserem Kooperationsnetzwerk. Wir unterstützen Sie dabei, Ihren Pflichtteilsanspruch erfolgreich geltend zu machen und Ihre Interessen bestmöglich zu wahren.
Enterbt durch Testament: Pflichtteilsansprüche, Widerruf und mehr

Ein Testament gibt Sicherheit – doch was passiert, wenn Sie enterbt wurden? Wir klären auf, wie Sie Ihre Rechte durchsetzen und worauf es bei der Testamentsgestaltung ankommt. Einleitung: Warum ein Testament mehr ist als nur ein Stück Papier Ein Testament ist die persönlichste Form der Nachlassregelung. Es ermöglicht, Vermögen nach eigenen Wünschen zu verteilen – doch nicht immer läuft alles wie geplant. Werden Sie enterbt, obwohl Sie zum engsten Familienkreis gehören? Oder zweifeln Sie an der Gültigkeit eines Testaments? In solchen Fällen kommt es auf rechtliches Know-how an. Rechtsanwalt Friedrich Albrecht Lösener bringt es auf den Punkt: „Ein Testament ist wie ein Regisseur Ihrer letzten Wünsche. Doch selbst wenn Sie jemanden enterben, hat der Pflichtteil das letzte Wort – er ist das Sicherheitsnetz für nahe Angehörige.“ Rechtsanwalt Friedrich Albrecht Lösener Wann ist ein Testament sinnvoll? Ein Testament ist nicht nur für Vermögende relevant. Schon junge Paare oder unverheiratete Partner sollten klären, wer im Todesfall erben soll. Typische Szenarien: Ohne Testament greift die gesetzliche Erbfolge – und die sieht oft anders aus, als Sie es sich wünschen. Testamentsarten im Überblick: Eigenhändig, notariell oder gemeinschaftlich Es gibt drei gängige Formen: Pflichtteil: Auch Enterbte haben Rechte Der Pflichtteil (oft als „Mindesterbe“ oder „Pflichterbe“ bezeichnet) sichert nahen Angehörigen wie Kindern, Ehepartnern oder Eltern mindestens die Hälfte ihres gesetzlichen Erbteils. Selbst wenn Sie im Testament enterbt wurden, haben Sie Anspruch darauf.So berechnen Sie den Pflichtteil: Testament anfechten oder widerrufen: So geht’s Ein Testament ist nicht in Stein gemeißelt. Gründe für eine Nichtigkeit oder Anfechtung sind z. B.: Widerruf eines Testaments: Vorsicht bei gemeinschaftlichen Testamenten! Hier ist ein Widerruf von wechselbezüglichen Verfügungen nach dem Versterben des einen Ehegatten unter Umständen nicht mehr möglich. Praxistipps: So vermeiden Sie Erbstreitigkeiten Fazit: Rechtzeitig handeln – Konflikte vermeiden Ob Sie ein Testament erstellen, anfechten oder Ihren Pflichtteil einfordern möchten: Juristische Unterstützung ist entscheidend. Denn Erbstreitigkeiten kosten nicht nur Geld, sondern auch Nerven. Rechtsanwalt Friedrich Albrecht Lösener rät: „Lassen Sie Ihr Testament regelmäßig prüfen – vor allem bei Lebensveränderungen wie Scheidung oder Geburt. Und denken Sie daran: Auch Enterbte haben Rechte.“ Rechtsanwalt Friedrich Albrecht Lösener Sie wurden enterbt oder zweifeln an der Wirksamkeit eines Testaments? Kontaktieren Sie uns jetzt für eine kostenlose individuelle Beratung durch einen Rechtsanwalt aus unserem Kooperationsnetzwerk. Gemeinsam finden wir die beste Lösung für Ihren Fall.
Pflichtteilsanspruch: Ihr Recht auf das gesetzliche Minimum

Wenn Sie durch ein Testament enterbt wurden, ist das kein Grund, die Hoffnung aufzugeben. Der Pflichtteil sichert Ihnen als naher Angehöriger einen gesetzlich garantierten Anteil am Erbe. Doch wie hoch ist dieser Anteil, wie wird er berechnet, und wie setzen Sie ihn durch? In diesem Beitrag erfahren Sie alles Wichtige rund um den Pflichtteilsanspruch – praxisnah, fundiert und leicht verständlich. Was ist der Pflichtteil und wer hat Anspruch? Der Pflichtteil ist ein gesetzlich festgelegter Anteil am Erbe, der bestimmten nahen Verwandten zusteht, selbst wenn sie durch ein Testament enterbt wurden. Anspruchsberechtigt sind: Geschwister oder entferntere Verwandte haben hingegen keinen Pflichtteilsanspruch. Der Pflichtteil beträgt die Hälfte des gesetzlichen Erbteils. Pflichtteilsberechnung: Wie wird der Anspruch ermittelt? Der Pflichtteil wird in Geld ausbezahlt und richtet sich nach dem Verkehrswert des Nachlasses. Hierzu gehören unter anderem: Häufige Irrtümer beim Pflichtteil Pflichtteil und Immobilien: Besondere Herausforderungen Gerade bei Nachlässen, die Immobilien enthalten, gestaltet sich die Durchsetzung des Pflichtteils oft komplex. Hier einige typische Szenarien: Unser Tipp: Lassen Sie den Nachlass professionell bewerten, um Ihren Anspruch korrekt zu berechnen. Prozessfinanzierung: Ihr Recht ohne Kostenrisiko durchsetzen Viele Betroffene scheuen den Gang zum Anwalt, da sie die Prozesskosten nicht aufbringen können. Doch hier gibt es eine Lösung: die Prozessfinanzierung. Dabei übernimmt ein externer Finanzierer die Kosten für Anwalt und Gericht im Austausch für eine Beteiligung am erfolgreichen Anspruch. Das bedeutet: Sie tragen kein Kostenrisiko, selbst wenn der Prozess scheitert. Checkliste: So setzen Sie Ihren Pflichtteil durch Fazit: Ihr Pflichtteil ist Ihr gutes Recht Enterbt zu werden, bedeutet nicht, leer auszugehen. Der Pflichtteil gibt Ihnen als naher Angehöriger Sicherheit und Anspruch auf ein Minimum des Nachlasses. Wichtig ist, dass Sie Ihren Anspruch rechtzeitig und mit fundierter Unterstützung geltend machen. „Der Pflichtteil ist mehr als ein Recht – er ist Ihre Chance auf Fairness. Mit professioneller Beratung setzen Sie Ihre Ansprüche durch, auch gegen Widerstand.“ Rechtsanwalt Friedrich Albrecht Lösener Kontaktieren Sie uns jetzt für eine kostenlose individuelle Beratung durch einen Rechtsanwalt aus unserem Kooperationsnetzwerk. Gemeinsam setzen wir Ihren Pflichtteil durch!
Zinsgünstige Darlehen innerhalb der Familie: Steuerliche Risiken vermeiden
Angesichts steigender Kreditzinsen suchen viele Menschen in Berlin nach alternativen Finanzierungslösungen. Besonders beliebt sind Darlehen innerhalb der Familie, die oft zu besonders niedrigen oder sogar zinslosen Konditionen vergeben werden. Doch Vorsicht: Diese Form der Finanzierung kann unerwartete steuerliche Folgen nach sich ziehen. Ein aktuelles Urteil des Bundesfinanzhofs (BFH) bietet wichtige Hinweise für eine steuerlich korrekte Gestaltung solcher Familienkredite. Wann greift die Schenkungsteuer bei Familiendarlehen? Damit zinsgünstige oder zinslose Kredite innerhalb der Familie nicht zu einer unerwarteten Steuerbelastung führen, sind einige steuerliche Grundregeln zu beachten: 🔹 Ein Zinsvorteil wird vom Finanzamt als potenzielle Schenkung gewertet.🔹 Die Berechnung der Steuerlast hängt von der jeweiligen Bemessungsgrundlage ab.🔹 Ein neues Urteil des BFH (Az.: II R 20/22) bestätigt, dass zur Bewertung marktüblicher Zinsen der Vergleichszinssatz der Bundesbank herangezogen werden darf. BFH-Urteil: Familienkredit oder steuerpflichtige Schenkung? Ein aktueller Fall zeigt die Bedeutung dieser Regelungen für die Praxis: Nach dem Tod seines Vaters erbte ein Mann ein beträchtliches Vermögen. Seine minderjährige Halbschwester, die im Testament übergangen wurde, hatte Anspruch auf einen Pflichtteil von etwa zwei Millionen Euro. Um diese Zahlung zu ermöglichen, einigten sich die Erben auf eine Lösung: Die Schwester erhielt ihren Pflichtteil in Form eines Darlehens – mit einem äußerst niedrigen Zinssatz von nur einem Prozent. Das Finanzamt bewertete die Zinsersparnis als steuerpflichtige Schenkung. Der BFH bestätigte diese Sichtweise und entschied, dass es sich um eine freigebige Zuwendung handelt. Allerdings stellte das Gericht klar, dass der pauschale Kapitalisierungszinssatz von 5,5% nicht zwingend für die Steuerberechnung herangezogen werden muss. Wie lassen sich steuerliche Nachteile vermeiden? Um unnötige Steuerforderungen zu vermeiden, sollten Sie bei der Gestaltung eines Familiendarlehens folgende Punkte berücksichtigen: ✅ Einen schriftlichen Darlehensvertrag aufsetzen.✅ Die Konditionen, insbesondere Laufzeit und Zinssatz, transparent dokumentieren.✅ Sich an marktüblichen Zinssätzen orientieren, um steuerliche Schenkungsprobleme zu umgehen.✅ Den Vertrag regelmäßig überprüfen und an geänderte rechtliche Vorgaben anpassen. Welche Freibeträge gelten für Familiendarlehen? Damit ein Darlehen innerhalb der Familie nicht zu einer unerwarteten Steuerlast führt, sind die Freibeträge für Schenkungen relevant: 🔹 Eltern an Kinder: bis zu 400.000 Euro steuerfrei🔹 Andere Verwandtschaftsgrade: geringere, aber ebenfalls relevante Freibeträge Falls ein gewährtes Darlehen über diesen Freibeträgen liegt, kann eine Steuerpflicht entstehen – insbesondere, wenn das Finanzamt die Zinsersparnis als Schenkung wertet. Fazit: Familiendarlehen rechtssicher gestalten Darlehen innerhalb der Familie können eine sinnvolle Alternative zu Bankkrediten sein, wenn sie korrekt aufgesetzt werden. Wichtig ist dabei eine saubere vertragliche Regelung, um steuerliche Risiken zu minimieren. Das aktuelle Urteil des Bundesfinanzhofs unterstreicht, dass eine nachvollziehbare Zinshöhe entscheidend für die steuerliche Bewertung ist. Ihr Anwalt für Erbrecht in Berlin Möchten Sie ein Familiendarlehen gewähren oder annehmen und sicherstellen, dass es steuerlich korrekt behandelt wird? Rechtsanwalt István Cocron und sein Team beraten Sie umfassend zu allen Fragen des Erb- und Schenkungsrechts. Dank unserer langjährigen Erfahrung helfen wir Ihnen dabei, rechtliche Fallstricke zu vermeiden und eine rechtssichere Finanzierungslösung zu entwickeln. 📞 Jetzt Beratungstermin vereinbaren:www.ra-cocron.de 📌 Dieser Artikel wurde von Rechtsanwalt István Cocron erstellt und dient der allgemeinen Information. Er ersetzt keine individuelle Rechtsberatung. Stand: Februar 2025.
Teilungsversteigerung in der Erbengemeinschaft: Was Sie wissen sollten

Die Aufteilung des Nachlasses ist nicht immer eine harmonische Angelegenheit. Besonders dann, wenn eine Erbengemeinschaft Uneinigkeit zeigt, wird die sogenannte Teilungsversteigerung oft zum letzten Mittel. Dieser Beitrag gibt Ihnen einen Überblick über die rechtlichen Rahmenbedingungen der Teilungsversteigerung, erklärt die wichtigsten Abläufe und zeigt, welche Aspekte Sie als Erbe unbedingt beachten sollten. Was ist eine Teilungsversteigerung? Die Teilungsversteigerung ist eine spezielle Form der Zwangsversteigerung, die gemäß §§ 180 ff. ZVG (Zwangsversteigerungsgesetz) durchgeführt wird. Sie dient dazu, gemeinschaftliches Eigentum aufzulösen, wenn sich die Mitglieder der Gemeinschaft nicht auf eine einvernehmliche Verwertung einigen können. Das Verfahren wandelt unteilbares Eigentum – wie etwa eine Immobilie – in teilbares Geld um. Das Ziel ist es, den Erlös entsprechend den Anteilen der Miteigentümer aufzuteilen. Wann wird eine Teilungsversteigerung notwendig? Die Teilungsversteigerung kommt häufig in zwei Konstellationen zum Einsatz: Jeder Miteigentümer hat gemäß § 749 Abs. 1 BGB das Recht, die Aufhebung der Gemeinschaft zu verlangen. Kommt es zu keiner Einigung, bleibt als letzter Ausweg die Teilungsversteigerung. Wie läuft das Verfahren ab? Der Antrag auf Teilungsversteigerung wird beim zuständigen Amtsgericht gestellt. Dabei gelten folgende Schritte: Was sollten Sie als Erbe beachten? Rechtsanwalt Friedrich Albrecht Lösener fasst es so zusammen: „Die Teilungsversteigerung sollte stets die letzte Option sein. Eine einvernehmliche Lösung ist fast immer vorteilhafter und spart Zeit, Geld und Nerven.“ Rechtsanwalt Friedrich Albrecht Lösener Fazit Die Teilungsversteigerung ist ein mächtiges Instrument zur Aufhebung von Gemeinschaften, birgt jedoch auch Risiken. Erben sollten sich frühzeitig juristisch beraten lassen, um Nachteile zu vermeiden und mögliche Alternativen auszuloten. Kontaktieren Sie uns jetzt für eine kostenlose individuelle Beratung durch einen Rechtsanwalt aus unserem Kooperationsnetzwerk. Gemeinsam finden wir die beste Lösung für Ihr Anliegen und finanzieren den gesamten Prozess.
Digitaler Nachlass: So sichern Sie den Zugriff auf Ihr digitales Erbe

Die digitale Welt ist ein wichtiger Bestandteil des Alltags vieler Menschen geworden. Von Social-Media-Profilen und Online-Banking-Konten bis hin zu Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ether – unser digitales Leben hinterlässt Spuren, die auch nach unserem Tod Bestand haben. Doch was passiert mit diesen digitalen Werten im Erbfall, und wie wirken sie sich auf den Pflichtteilsanspruch aus? Dieser Beitrag gibt Ihnen einen Überblick über die rechtlichen und praktischen Aspekte des digitalen Nachlasses und zeigt, warum Vorsorge unerlässlich ist. Was umfasst der digitale Nachlass? Der digitale Nachlass umfasst alle Online-Aktivitäten und digitalen Vermögenswerte des Erblassers. Dazu gehören: Besonders bei wertvollen digitalen Assets wie Kryptowährungen stellt sich die Frage: Wie können Erben darauf zugreifen, und welche Rolle spielen sie bei der Berechnung des Pflichtteils? Kryptowährungen und digitale Vermögenswerte im Nachlass Kryptowährungen wie Bitcoin und Ether sind digitale Vermögenswerte, die in Wallets gespeichert werden. Ohne die Zugangsdaten – insbesondere den privaten Schlüssel – sind diese Werte jedoch für die Erben unzugänglich. Um sicherzustellen, dass Kryptowährungen in den Nachlass einfließen, sollten folgende Maßnahmen ergriffen werden: Da Kryptowährungen einen erheblichen Vermögenswert darstellen können, sind sie auch für die Berechnung des Pflichtteils relevant. Nach § 2311 BGB wird der Pflichtteil aus dem Reinnachlass berechnet, zu dem auch digitale Vermögenswerte zählen. Praktische Tipps für die Verwaltung des digitalen Nachlasses Der Pflichtteilsanspruch bei Enterbung und digitalem Nachlass Wird ein Erbe durch Testament enterbt, steht ihm nach § 2303 BGB der Pflichtteil zu. Dieser umfasst die Hälfte des gesetzlichen Erbteils und wird aus dem Nachlasswert berechnet. Dabei sind auch digitale Vermögenswerte zu berücksichtigen. Ein Beispiel: Hinterlässt ein Erblasser Kryptowährungen im Wert von 50.000 Euro und wird ein Kind enterbt, so erhält dieses Kind dennoch einen Pflichtteilsanspruch auf die Hälfte des Nachlasswerts, einschließlich der Kryptowährungen. „Eine sorgfältige Planung des digitalen Nachlasses schützt Ihre Erben vor Streitigkeiten und stellt sicher, dass Ihr Vermögen rechtlich einwandfrei übertragen wird.“ Rechtsanwalt Friedrich Albrecht Lösener Fazit: Vorsorge schafft Sicherheit Der digitale Nachlass ist ein komplexes, aber wichtiges Thema. Ohne klare Regelungen drohen Streitigkeiten oder der Verlust wertvoller Vermögenswerte. Durch eine rechtzeitige Planung können Sie sicherstellen, dass Ihre digitalen Besitztümer korrekt vererbt und Pflichtteilsansprüche ordnungsgemäß berechnet werden. Kontaktieren Sie uns jetzt für eine kostenlose individuelle Beratung durch einen Rechtsanwalt. Gemeinsam klären unsere Kooperationsanwälte Ihre Fragen und entwickeln eine passgenaue Lösung für Ihren digitalen Nachlass – wir übernehmen die Kosten für den Prozess.
Wertbemessung eines Auskunftsanspruchs des Pflichtteilsberechtigten
Die Auseinandersetzung mit einem Pflichtteilsanspruch wirft nicht selten komplexe rechtliche und praktische Fragen auf. Besonders der Anspruch auf Auskunft über den Nachlass gemäß § 2314 Abs. 1 Satz 1 BGB spielt dabei eine zentrale Rolle. Dieser Beitrag beleuchtet die rechtlichen Grundlagen, die aktuelle Rechtsprechung und praktische Herausforderungen bei der Wertbemessung und Erfüllung eines solchen Anspruchs. Ziel ist es, Pflichtteilsberechtigte, Erben und Rechtsanwälte gleichermaßen zu informieren und konkrete Handlungsempfehlungen zu geben. Der Auskunftsanspruch: Ein Grundpfeiler des Pflichtteilsrechts Der Auskunftsanspruch dient dazu, Pflichtteilsberechtigte in die Lage zu versetzen, den Umfang ihres Anspruchs zu bestimmen. Gemäß § 2314 Abs. 1 Satz 1 BGB ist der Erbe verpflichtet, ein Verzeichnis über den Bestand des Nachlasses zu erstellen. Dies umfasst: Die Rechtsprechung stellt klar, dass die Auskunft auch Angaben zu wesentlichen Berechnungsfaktoren enthalten muss (BGH, Beschl. v. 19.6.2024 – IV ZB 13/23). Allerdings sind Wertangaben grundsätzlich nicht geschuldet. Diese können nur im Rahmen des eigenständigen Wertermittlungsanspruchs gemäß § 2314 Abs. 1 Satz 2 BGB verlangt werden. Wertbemessung: Zeit, Kosten und Komplexität Die Frage der Wertbemessung eines Auskunftsanspruchs gewinnt insbesondere bei Stufenklagen an Bedeutung. Hierbei wird der Streitwert gemäß § 3 ZPO anhand des Interesses des Auskunftspflichtigen bemessen, die Auskunft nicht erteilen zu müssen. Entscheidend sind dabei: Die Rechtsprechung hat hierzu Leitlinien entwickelt: „Die Bemessung erfolgt grundsätzlich nach den für die Entschädigung von Zeugen geltenden Regelungen des Justizvergütungs- und -entschädigungsgesetzes, sofern keine berufstypischen Leistungen betroffen sind“ (BGH, Beschl. v. 19.7.2023 – IV ZB 3/23). Praktische Herausforderungen bei der Erfüllung des Auskunftsanspruchs Unternehmensbeteiligungen Bei Unternehmensbeteiligungen besteht oft Streit darüber, welche Unterlagen vorgelegt werden müssen. Der BGH hat klargestellt, dass im Regelfall die Aufnahme der Beteiligung ins Verzeichnis sowie die Vorlage vorhandener Jahresabschlüsse ausreicht (BGH, Beschl. v. 25.10.2023 – XII ZB 250/22). Eine detaillierte Wertermittlung, etwa durch Zwischenabschlüsse, ist nicht geschuldet. Bankkonten Bankkonten werfen oft die Frage auf, wie weit die Auskunftspflicht reicht. Die Kontostände zum Zeitpunkt des Erbfalls sind in jedem Fall anzugeben. Schwieriger wird es bei der Ermittlung von Bewegungen auf den Konten in den letzten zehn Jahren, insbesondere wenn mehrere Länder involviert sind. Fazit und Handlungsempfehlung Die Wertbemessung und Erfüllung eines Auskunftsanspruchs nach § 2314 BGB erfordert eine differenzierte Betrachtung. Pflichtteilsberechtigte sollten sich der Möglichkeiten und Grenzen ihres Anspruchs bewusst sein. Für Erben gilt es, den Aufwand realistisch einzuschätzen und eine strategische Vorgehensweise zu entwickeln. Rechtsanwalt Friedrich Albrecht Lösener bringt es auf den Punkt: „Die Auskunftspflicht ist ein zentraler Schritt zur Wahrung des Pflichtteilsrechts. Wer als Erbe rechtzeitig und vollständig Auskunft erteilt, kann teure und langwierige Streitigkeiten oft vermeiden.“ Rechtsanwalt Friedrich Albrecht Lösener Nutzen Sie das Fachwissen unseres Netzwerks an Rechtsanwälten, um Ihre Rechte als Pflichtteilsberechtigter oder Erbe durchzusetzen. Kontaktieren Sie uns jetzt für eine kostenlose individuelle Beratung durch einen Rechtsanwalt.
Erbvertrag und Pflichtteil: Was enterbte Erben wissen sollten

Wenn ein Testament die eigenen Erwartungen durchkreuzt oder die Kinder des Erblassers durch und man sich enterbt wiederfindet, stehen viele vor einer zentralen Frage: Was bleibt mir rechtlich? Der Pflichtteil ist ein gesetzlich verankerter Anspruch, der enterbten Erben zumindest eine Mindestbeteiligung am Nachlass sichert. In diesem Beitrag beleuchten wir die Relevanz des Erbvertrags und die Konsequenzen, die dieser auf Pflichtteilsansprüche haben kann. Was ist ein Erbvertrag? Ein Erbvertrag ermöglicht es, bereits zu Lebzeiten verbindliche Vereinbarungen über die Erbfolge zu treffen. Anders als ein Testament, das jederzeit einseitig widerrufen werden kann, ist der Erbvertrag ein rechtlich bindendes Dokument. Er wird notariell beurkundet und bedarf der gleichzeitigen Anwesenheit aller Vertragspartner. Doch was passiert, wenn ein solcher Erbvertrag andere nahe Verwandte benachteiligt? Pflichtteil: Der Schutzschild für Enterbte Auch wenn ein Erbvertrag oder ein Testament einzelne Erben ausschließt, bleibt der Pflichtteil bestehen. Der Pflichtteil sichert engen Familienangehörigen wie Kindern, Ehegatten und in bestimmten Fällen auch Eltern eine finanzielle Mindestbeteiligung am Nachlass. Er entspricht der Hälfte des gesetzlichen Erbteils und ist stets in Geld zu leisten. Erbvertrag und Schenkungen: Ein Konfliktfeld Ein Erbvertrag kann die Rechte der Vertragserben schützen, aber er begrenzt nicht die Verfügungsmöglichkeiten des Erblassers zu Lebzeiten. Problematisch wird es, wenn der Erblasser große Teile seines Vermögens verschenkt, um Vertragserben oder Pflichtteilsberechtigte zu benachteiligen. Das Gesetz bietet hier Schutzmechanismen: Vertragserben können nach Eintritt des Erbfalls Schenkungen, die in Benachteiligungsabsicht vorgenommen wurden, rückgängig machen (§ 2287 BGB). Für Pflichtteilsberechtigte bleibt jedoch nur der Pflichtteilsergänzungsanspruch, der ebenfalls Schenkungen berücksichtigt, die innerhalb von zehn Jahren vor dem Tod des Erblassers getätigt wurden. Konflikte in der Erbengemeinschaft Nicht selten entstehen nach einer Enterbung Spannungen innerhalb der Erbengemeinschaft. Ein Erbvertrag, kann – ähnlich wie ein Testament – angefochten werden. Pflichtteilsansprüche und Auseinandersetzungen über den Nachlasswert können langwierige Streitigkeiten auslösen. Besonders bei Immobilien, wie einem Mehrfamilienhaus oder einem Mietshaus, kommt es häufig zu Differenzen über die Nutzung oder den Verkauf. Hier hilft eine professionelle Beratung durch einen Anwalt, um den Pflichtteilsanspruch effizient und möglichst konfliktarm durchzusetzen. Fazit: Der Pflichtteil als letzte Absicherung Der Pflichtteil bietet enterbten Erben eine finanzielle Basis und ist ein wichtiger Schutzmechanismus im deutschen Erbrecht. Ob durch ein Testament oder einen Erbvertrag: Wer enterbt wurde, sollte seine Rechte prüfen und professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Wie es Rechtsanwalt Friedrich Albrecht Lösener zusammenfasst: „Der Pflichtteil ist Ihr rechtliches Mindesterbe – nutzen Sie dieses Instrument, um Ihre berechtigten Ansprüche durchzusetzen. Eine fundierte Beratung ist der erste Schritt.“ Rechtsanwalt Friedrich Albrecht Lösener Kontaktieren Sie uns jetzt für eine kostenlose individuelle Beratung durch einen unserer erfahrenen Kooperationsanwälte. Gemeinsam setzen wir Ihre Rechte durch!
Todesfall in der Familie – an was ist nun zu denken? Ein Leitfaden für Erben

Ein Todesfall in der Familie ist immer eine emotionale Belastung. Neben der Trauer um den Verlust müssen Hinterbliebene auch viele rechtliche und organisatorische Fragen klären. Unser Leitfaden gibt Ihnen eine erste Orientierung – von den notwendigen Formalitäten bis hin zur Frage, was zu tun ist, wenn Sie enterbt wurden und Ihren Pflichtteilsanspruch geltend machen wollen. Erste Schritte nach einem Todesfall Zunächst müssen Sie die üblichen Formalitäten erledigen: Parallel dazu sollten Sie umgehend nach einem Testament suchen. Dieses könnte nicht nur die Erbfolge regeln, sondern auch Angaben zu den Bestattungswünschen enthalten. Gefundene Testamente müssen unverzüglich beim Nachlassgericht abgegeben werden, das diese dann eröffnet und die Erben informiert. Erbschaft annehmen oder ausschlagen? Mit dem Erbe treten Sie in die rechtlichen Fußstapfen des Verstorbenen. Das bedeutet, Sie übernehmen nicht nur Vermögen, sondern auch Schulden. Es ist daher essenziell, die Vermögenslage des Nachlasses genau zu prüfen. Wann sollten Sie das Erbe annehmen? Wenn das Vermögen des Verstorbenen die Schulden übersteigt, ist die Annahme der Erbschaft in der Regel unproblematisch. Dennoch ist es sinnvoll, über ein Aufgebotsverfahren beim Nachlassgericht mögliche unbekannte Gläubiger des Verstorbenen zu identifizieren. Wann ist die Ausschlagung sinnvoll? Ist der Nachlass überschuldet, sollten Sie eine Ausschlagung in Erwägung ziehen. Diese muss innerhalb von sechs Wochen nach Kenntnis vom Erbfall gegenüber dem Nachlassgericht erklärt werden. Haftungsbeschränkung bei Annahme der Erbschaft Falls Sie das Erbe trotz Schulden annehmen möchten, können Sie die Haftung auf die Erbmasse beschränken, z. B. durch Beantragung einer Nachlassverwaltung oder eines Nachlassinsolvenzverfahrens. So bleibt Ihr eigenes Vermögen vor Zugriffen der Gläubiger geschützt. Pflichtteil: Was tun, wenn Sie enterbt wurden? Der Pflichtteil stellt sicher, dass nächste Angehörige trotz Enterbung eine Mindestbeteiligung am Nachlass erhalten. Er beträgt die Hälfte des gesetzlichen Erbteils und steht Ehepartnern, Kindern und – falls keine Kinder vorhanden sind – den Eltern des Verstorbenen zu. So machen Sie Ihren Pflichtteilsanspruch geltend: Wie Rechtsanwalt Friedrich Albrecht Lösener betont: „Der Pflichtteil ist kein Almosen, sondern ein gesetzlich geschütztes Recht. Wer enterbt wurde, sollte sich gut beraten lassen, um keine Ansprüche zu verlieren.“ Rechtsanwalt Friedrich Albrecht Lösener Besonderheiten bei Immobilien und Erbengemeinschaften Immobilien spielen häufig eine zentrale Rolle im Nachlass. Sie können den Pflichtteilsanspruch erheblich beeinflussen oder in Erbengemeinschaften zu Streitigkeiten führen. Gehört zum Nachlass z. B. ein Mietshaus, kann eine Teilungsversteigerung notwendig werden, wenn sich die Erben nicht einigen. Erbengemeinschaften sind oft konfliktanfällig, da Entscheidungen nur einstimmig getroffen werden können. Hier hilft eine anwaltliche Moderation, um faire Lösungen zu finden oder eine Auseinandersetzung herbeizuführen. Fazit: Lassen Sie sich rechtzeitig beraten Ein Todesfall bringt zahlreiche Herausforderungen mit sich. Ob es um die Annahme des Erbes, die Ausschlagung oder die Durchsetzung Ihres Pflichtteils geht – eine rechtzeitige und fundierte Beratung ist entscheidend. Kontaktieren Sie uns jetzt für eine kostenlose individuelle Beratung durch einen Rechtsanwalt. Unsere Kooperationsanwälte unterstützen Sie kompetent und engagiert dabei, Ihre Rechte zu wahren und den Nachlass optimal zu regeln – und wir übernehmen die Kosten für Ihre Rechtsdurchsetzung.
Verwandtschaft im Erbrecht – Wer erbt wie?
Das deutsche Erbrecht knüpft eng an die Verwandtschaftsverhältnisse an. Besonders, um die gesetzlichen Erben zu ermitteln, sind Kenntnisse im Verwandtschaft notwendig. Doch wer gilt eigentlich als verwandt, und wie wirkt sich das auf die gesetzliche Erbfolge aus? Dieser Beitrag bringt Licht ins Dunkel und zeigt, warum die Verwandtschaft im Erbrecht eine zentrale Rolle spielt. Was bedeutet Verwandtschaft? Gemäß § 1589 BGB besteht eine Verwandtschaft zwischen Personen, die entweder direkt voneinander abstammen (gerade Linie) oder von einer gemeinsamen dritten Person abstammen (Seitenlinie). Beispiele: Der Grad der Verwandtschaft ergibt sich aus der Anzahl der Geburten, die zwei Personen voneinander trennen. Was und wieviel erben Verwandte? Die gesetzliche Erbfolge orientiert sich an der Verwandtschaft. Dabei gilt das sogenannte Ordnungssystem (§§ 1924–1929 BGB): Je näher der Verwandtschaftsgrad, desto wahrscheinlicher ist ein Erbanspruch. Ein Beispiel: Sind Kinder des Erblassers vorhanden, erben diese allein. Sind keine Kinder da, treten die Eltern oder deren Abkömmlinge in der Erbfolge ein. Verwandtschaft Grad Linie Beispiel Eltern und Kinder 1. Grad Gerade Linie Vater – Sohn Großeltern und Enkel 2. Grad Gerade Linie Großmutter – Enkelin Geschwister 2. Grad Seitenlinie Bruder – Schwester Onkel/Tante und Neffe/Nichte 3. Grad Seitenlinie Tante – Neffe Cousins 4. Grad Seitenlinie Kinder zweier Geschwister Beispiele aus der Praxis 1. Erbfolge bei Kindern Herr Müller hinterlässt keine Ehefrau, aber zwei Kinder. Beide Kinder erben zu gleichen Teilen, also je 50 %. Hat Herr Müller seine Kinder durch Testament enterbt, steht jedem Kind ein Pflichtteilsanspruch in Höhe von 25% des Nachlasswerts zu. 2. Erbfolge bei Geschwistern Frau Schulze verstirbt ohne Kinder und Eltern. Ihre beiden Geschwister treten in die gesetzliche Erbfolge ein und erben jeweils die Hälfte. Hat Frau Schulze eines Ihrer Geschwister enterbt, erbt das andere Geschwisterteil allein. Ein Pflichtteilsanspruch steht dem Enterbten Geschwisterteil nicht zu. 3. Onkel und Cousins als Erben Herr Becker stirbt ohne direkte Nachkommen, seine Eltern und Geschwister sind ebenfalls bereits verstorben. Hier treten die Kinder seiner Geschwister (Nichten und Neffen) in die Erbfolge ein. Fazit zur Relevanz der Verwandtschaft im Erbrecht Rechtsanwalt István Cocron erklärt: „Die gesetzliche Erbfolge stellt sicher, dass der Nachlass an die Menschen geht, die dem Verstorbenen am nächsten standen. Gerade in Familien mit komplexen Strukturen kann dies aber zu Konflikten führen.“ Rechtsanwalt Friedrich Albrecht Lösener ergänzt: „Wer sicherstellen möchte, dass sein Nachlass im Sinne seiner persönlichen Wünsche verteilt wird, sollte frühzeitig ein Testament errichten. Das vermeidet Streitigkeiten und sorgt für Klarheit.“ Die Verwandtschaftsverhältnisse sind ein Schlüsselbegriff im Erbrecht. Sie entscheiden über die gesetzliche Erbfolge und damit über die Verteilung des Nachlasses. Wenn Sie Fragen zu Ihrem Erbanspruch oder zur Gestaltung eines Testaments haben, stehen wir Ihnen mit unserer Expertise zur Seite. Haben Sie weitere Fragen? Kontaktieren Sie uns – unsere Kooperationsanwälte beraten Sie gern und wir übernehmen die Kosten!
Irrtümer im Erbrecht – So vermeiden Sie teure Fehler
Das deutsche Erbrecht ist komplex, und dennoch machen viele Menschen Fehler, die im schlimmsten Fall zu teuren und langwierigen Streitigkeiten führen können. Wir räumen mit den größten Missverständnissen auf und geben praktische Tipps – für Erblasser wie auch für Erben. 1. Wer erbt, wenn es kein Testament gibt? Viele glauben, dass der Ehepartner im Falle ihres Todes automatisch alleiniger Erbe wird. Das ist jedoch ein Trugschluss. Nach § 1924 BGB und den Regeln der gesetzlichen Erbfolge erbt der Ehepartner in der Regel nur die Hälfte, die andere Hälfte geht an die Kinder. Ohne klare testamentarische Regelungen kann dies zu Streitigkeiten innerhalb der Erbengemeinschaft führen. Perspektive eines Erben: Für Erben bedeutet dies oft Konflikte, z. B. über die Aufteilung eines gemeinsamen Hauses. Wenn keine testamentarische Regelung getroffen wurde, sind häufig teure Ausgleichszahlungen oder gar eine Zwangsversteigerung notwendig. Tipp: Erblasser sollten in einem Testament klar festlegen, wie der Nachlass aufgeteilt werden soll – etwa durch ein gemeinsames Testament für Ehepaare. 2. Wie legt man ein Testament aus? Unklare oder ungenaue Formulierungen wie „Ich vermache meiner Tochter das Auto“ können große Probleme verursachen. Juristisch bedeutet „vermachen“ nämlich nicht „vererben“, sondern gewährt lediglich ein Vermächtnis. Ohne genaue Regelungen bleibt vieles unklar. Rechtsanwalt Friedrich Albrecht Lösener erklärt: „Ein Testament muss nicht nur formal korrekt sein, sondern auch klar und eindeutig. Jede Unklarheit wird im Zweifel vor Gericht entschieden – oft mit unerwünschten Ergebnissen.“ Tipp: Testamente sollten stets von einem Anwalt oder Notar geprüft werden. Als Erbe haben Sie das Recht, die Auslegung eines unklaren Testaments durch das Nachlassgericht überprüfen zu lassen. 3. Ist nach der Scheidung mein Ex-Partner automatisch ausgeschlossen? Ein häufiger Irrglaube ist, dass der geschiedene Partner keinen Anspruch mehr auf das Erbe hat. Das ist nur korrekt, wenn nach der Scheidung kein Testament vorliegt, in dem der Ex-Partner noch bedacht ist. Andernfalls bleibt die Verfügung wirksam. Aus der Erben-Perspektive bedeutet das konkret: Für Kinder aus der Ehe oder andere Angehörige kann dies bedeuten, dass der Ex-Partner große Teile des Nachlasses erhält. Dies führt oft zu Konflikten und emotionalem Stress. Tipp: Aktualisieren Sie Ihr Testament nach einer Scheidung sofort und benennen Sie einen neuen Alleinerben. 4. Werden Schenkungen zu Lebzeiten beim Erbe angerechnet? Viele Eltern geben Kindern zu Lebzeiten größere Geldsummen oder Vermögenswerte und gehen davon aus, dass diese Schenkungen später automatisch mit dem Erbe verrechnet werden. Das ist jedoch nur der Fall, wenn dies ausdrücklich vertraglich vereinbart wurde (§ 2050 BGB). Perspektive eines Erben: Ohne klare Regelungen kann dies dazu führen, dass sich Geschwister benachteiligt fühlen, insbesondere wenn ein Elternteil einem Kind bereits große finanzielle Vorteile gewährt hat. Tipp: Halten Sie Schenkungen schriftlich fest und regeln Sie deren Anrechnung auf das Erbe, um Streit zu vermeiden. 5. Gehören Lebensversicherungen zum Erbe? Die Begünstigten einer Lebensversicherung erhalten die Versicherungssumme direkt – unabhängig von der Erbfolge. Dies kann zu Konflikten führen, insbesondere wenn der Begünstigte nicht mit den Erben übereinstimmt. Tipp: Überprüfen Sie regelmäßig, wer als Begünstigter Ihrer Lebensversicherung eingetragen ist. Als Erbe sollten Sie wissen, dass diese Summe nicht automatisch in den Nachlass fällt. 6. Was sollten Erben beachten? Für Erben ist es entscheidend, ihre Rechte und Pflichten zu kennen: Fazit: Gut geplant ist halb geerbt Das Erbrecht bietet zahlreiche Fallstricke, die mit der richtigen Planung vermieden werden können. Erblasser sollten klare und juristisch einwandfreie Testamente erstellen. Erben wiederum sollten sich gut informieren, um ihre Rechte zu sichern und Streitigkeiten zu vermeiden. Handlungsempfehlung: Lassen Sie sich von einem erfahrenen Anwalt oder Notar beraten, um teure Fehler zu vermeiden – sowohl als Erblasser als auch als Erbe.